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Artikel aus 2007

Worte wie Giftpfeile oder Worte wie Balsam?
»Wort auf Rezept«: Ein neues Buch von Rotraud Perner

GERHARD WAGNER


Worte können krank machen - oder auch gesund. Wenn wir einerseits unsere eigenen Kränkungen verbal weitergeben oder bewusst Bilder bauen, die andere zu Unrecht schlecht machen, dann verletzen wir.
Worte können auch heilen. Und wir können lernen, Worte zu finden, die auch uns selbst gesund machen. Damit beschäftigt sich auch ein neues Buch von Rotraud Perner.



Buchcover Wort auf Rezept:gelber Cover mit mittelalterlichem Bild rechts oben

Worte können Mythen machen, die man nicht los wird. Rotraud Perner berichtet, dass sie bei Politikerschulungen immer wieder erlebt hat, wie Suggestivsätze eingeübt wurden. (vgl. Rotraud Perner (2007): Das Phänomen »Neusprech«. Internet: http://oesterreich.orf.at/wien/stories/202506/) »Mit solchen Suggestivsätzen werden die so genannten Glaubenssätze oder Mythen verankert, und überprüft man sie, so stellen sie sich meist als Vorurteile heraus, die einer Nachprüfung nicht standhalten«
Noch schlimmer: Das ist uns oft gar nicht bewusst, als Konsumenten dieser Mythen konstruieren wir scheinbar vernünftige Begründungszusammenhänge und glauben, was wir eigentlich besser wissen könnten.

Aber diese Bilder sind nicht nur ungerecht, sie können verletzen, ja sogar vernichten.
Rotraud Perner weiß auch um solche Mechanismen in der Schule. Aber da ist es wichtig, mit verletzenden Worten professionell umzugehen, wenn, vielfach sogar scheinbar mit Witz, verletzt wird, was einem wichtig ist. - Denn schnell entsteht in dieser Verletzung der Wunsch, mundtot zu machen.
»Ich finde es auch gut so, zu protestieren, wenn ... verletzt wird, was für jemanden hohen Wert besitzt.

Das ist eines der Probleme, mit dem sich viele Lehrkräfte immer mehr konfrontiert sehen: wie zum kritischen (und auch selbstkritischen) Denken anregen, ohne gewalttätig zu werden, wenn statt konstruktiver Kritik destruktive Brutalität geübt wird?« (vgl. Das Phänomen »Neusprech«, siehe oben)

NEUES BUCH


Den meisten Menschen - sogar Angehörige von Bildungs-, Gesundheits- und Sozialberufen - rutschen aber genau die Worte wieder von den Lippen, die ihnen selbst einmal weh taten - denn: wir alle sind mehr mit den Sprachformen der Angstmache, der Kritik, der Bestrafung, kurz der Erniedrigung anderer vertraut als mit Worten zum Aufbauen von Selbstachtung, Selbstvertrauen und Selbstheilungskraft.

Salutogenese - Gesundheitsförderung (im Gegensatz zu Pathogenese - Krankheitsentstehung) - beginnt nicht erst bei den »3 Säulen« Ernährung, Bewegung und Entspannung - sie beginnt bei den geistigen Worten, die unser Denken und folglich Handeln bestimmen.

Salutogen denken und formulieren kann man lernen - wie jede andere Fertigkeit auch. Es braucht nur Lust am Lernen, Zeit und Übung.

                           Rotraud A. Perner
                           Wort auf Rezept
                           aaptos Verlag / Wien 2007
                           256 Seiten / € 19,80
                           ISBN 978-3-901499-11-1

 
ZUR PERSON


Mag. Gerhard Wagner ist seit 1993 Chefredakteur und Herausgeber des Bildungsmagazins DIDAKTIK sowie von DIDAKTIK-Online und verantwortlich für die inhaltliche Konzeption von didaktik-on.net.

Er hat an zahlreichen bildungswissenschaftlichen, didaktischen und sozialwissenschaftlichen Projekten, unter anderem als Projektleiter, mitgearbeitet.

Gerhard Wagner war in verschiedenen Kommissionen der Universität Wien Mitglied und später zunächst als Tutor, dann von 2004 bis 2009 als Studienassistent am Institut für die schulpraktische Ausbildung tätig (seit 2005 Teil des Instituts für Bildungswissenschaft an der Universität Wien). Bis 2011 ist er für die Universität Wien Projektmitarbeiter im von der EU geförderten Projekt »Hook up!«, an dem zehn europäische Universitäten eine Sprachlernplattform für Austauschstudierende erstellen.

Seit 2011 unterrichtet er, zunächst an einer AHS in Niederösterreich, jetzt in Wien, Deutsch, Deutsch als Zweitsprache sowie Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung.

Des weiteren ist Gerhard Wagner Mitarbeiter der integrativen Redaktion von Freak-Radio und Chefredakteur von Freak-Online. In beiden Redaktionen erarbeiten Menschen mit und ohne Behinderung Informationen über behinderte Menschen.
-> http://freak-online.at
-> https://www.facebook.com/gerhard.wagner1/about?section=bio


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Weitere geplante Themen bis 2013:
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